Was ist das Anwärterprojekt (AWP) und wie ist es aufgebaut?

Das AWP meint ein Projekt, das man zum Ende seiner Traineezeit bei move bearbeitet, um anschließend in den Verein aufgenommen werden zu können. Nach einem halben oder einem Jahr Erfahrung in der Projektarbeit bei move arbeitet man ein Wochenende lang intensiv mit einem Projektteam aus anderen Anwärter:innen an einem Case. Wie im echten Projekt gibt es dabei Projektleitung, Projektmitglieder:innen und eine:n Projektcontroller:in, welcher erste:r Ansprechpartner:in auf Vereinsseite für das Projektteam ist. Das AWP startet am Freitagmorgen mit der Bereitstellung des Case und über den ganzen Tag verteilt wird dann an einem Angebot mit verschiedenen Arbeitspaketen gearbeitet, das am Abend verschickt und gegebenenfalls präsentiert wird. Anschließend erhält das Projektteam eine Rückmeldung, welche Arbeitspakete bearbeitet werden sollen. Diese werden dann am Samstag und Sonntag in intensiver Projektarbeit umgesetzt. Am Sonntagabend wird dann die Abschlusspräsentation mit den zentralen Ergebnissen des Projektes eingereicht und am anschließenden Dienstag vor Kund:innen und Mitgliederversammlung von move präsentiert.

Was war Euer erster Eindruck vom Case? Wie hat Euch das Projekt von REACH gefallen?

Der Case war auf den ersten Blick sehr herausfordernd, da durch das junge Alter des Unternehmens noch nicht viele Kundendaten vorlagen und demnach einige Schätzungen und Annahmen für verschiedene Arbeitspakete getroffen werden mussten. Da wir alle noch Anwärter:innen waren und dementsprechend noch nicht unfassbar viel externe Projekterfahrung gesammelt hatten, war es zudem eine Herausforderung, sich in die Themen des Cases einzuarbeiten. Gleichzeitig war die Arbeit in der Start-Up Szene für uns aber super spannend, weil es ein sehr aufregender und zukunftsrelevanter Bereich ist, den wir persönlich sehr inspirierend finden! Dementsprechend fanden wir auch die Zusammenarbeit mit REACH sehr bereichernd, da man das Gefühl hatte, dass die eigene Arbeit – anders als vielleicht bei einem simulierten Projekt wie in den letzten Jahren – tatsächlich einem jungen Unternehmen weiterhelfen kann. In so einem Fall geht man das Projekt natürlich noch motivierter an. Wir konnten außerdem zahlreiche Erfahrungen dazu sammeln, wie die Zusammenarbeit mit den Kundinnen in der Realität tatsächlich läuft und welche Schwierigkeiten gegebenenfalls manchmal auftreten können.

Wie lief die Mitgliederversammlung (MV) ab? Wie fandet Ihr die Präsentation und die Zusammenarbeit mit einem Praxispartner? Hattest Ihr das Gefühl, dass Eure Arbeit wertgeschätzt wurde?

Die MV fand am Dienstag nach dem AWP-Wochenende statt. Die drei Projektteams präsentierten zunächst nacheinander ihre Abschlusspräsentationen. Neben den Mitgliedern von move waren in diesem Jahr auch die Kundinnen anwesend. An die Präsentation schlossen sich jeweils einige kritische Fragen zu Vorgehen, Ergebnissen etc. von Kundinnenseite bzw. simulierter Kundenseite durch die Mitglieder von move an. Darauf folgte ein sehr konstruktives Feedback an das Projektteam zu Punkten, die beim nächsten Mal noch verbessert werden können und Punkten, die bereits sehr gut umgesetzt wurden. Nachdem dann alle Anwärter:innen zusätzlich sich und ihr Engagement bei move auf der Mitgliederversammlung vorgestellt hatten, wurde über die Aufnahme dieser gesprochen. Am Ende des meistens doch recht langen Abends wurde zusammen mit den frisch aufgenommenen Mitgliedern gemeinsam zelebriert.
Besonders am Abend der MV haben wir uns sehr darüber gefreut, dass auch die “echten” Kundinnen anwesend waren und Fragen an uns stellen konnten, die tatsächlich auf ihrer Seite aufkamen. Auch das Feedback aus ihrer Perspektive war für uns mit Blick auf zukünftige Projektarbeit sehr wertvoll.
Insgesamt haben wir das Klima auf der Mitgliederversammlung als sehr konstruktiv empfunden. Auch wenn einige bewusst kritische Fragen von Mitgliedern kamen, die unser Vorgehen hinterfragten, wurde zum Ende auch Wert auf ein sehr intensives konstruktives Feedback gelegt, sodass man mit einem realistischen Blick auf die eigene Leistung aus der Präsentation vor dem Verein gehen konnte. Viele von uns haben nach den Präsentationen auch einige sehr liebe Nachrichten von einzelnen move’ler:innen bekommen, u. a. auch von einigen Personen, die sich bei den Fragen kritisch geäußert hatten. Das haben wir als sehr wertschätzend wahrgenommen.
Besonders hervorheben möchten wir auch den Moment, in dem wir Anwärter:innen nach der Entscheidungsrunde der Mitglieder wieder in die MV geholt wurden. Nach langem Warten und sehr viel Arbeit war dies für uns ein sehr schöner Moment, der durch ein kurzes selbstgedrehtes Video und etwas Musik zu etwas ganz Besonderem wurde. Einer der wenigen Momente, der sich trotz virtuellem Charakter sehr real angefühlt hat und zum Abschluss nochmal sehr viel Wertschätzung vermittelt hat!

Abschließend: Wie hat Euch das AWP gefallen? Was für Erfahrungen nehmt Ihr aus dem AWP mit?

Im Großen und Ganzen lernt man vor allem über die Stärken und Schwächen im Team zu kommunizieren, was die Arbeitsaufteilung enorm erleichtern kann. Man versucht sich Feedback von anderen Mitgliedern einzuholen, welches wertvollen Input liefern kann. Generell ist der ständige Austausch mit dem Team und dem Projektcontroller:innen sinnvoll, um den Überblick über die bisherigen Updates zu behalten und man sicherstellen kann, dass ein gemeinsamer Konsens über die Vorgehensweise herrscht und das Zeitmanagement funktioniert. Man erkennt in der kurzen Zeit den Stellenwert der Flexibilität, da es enorm wichtig ist sich mehrere Alternativpläne zurecht zu legen.
Zusammengefasst war das AWP eine super Möglichkeit um reale Projekterfahrung zu sammeln. Außerdem arbeitet man innerhalb eines kurzen Zeitraums sehr intensiv mit seinem Projektteam zusammen, was auch die Freundschaft zwischen den Teammitgliedern stärkt! Es ist definitiv ein sehr anstrengendes und herausforderndes Wochenende, das einen durchaus an dem ein oder anderen Punkt an seine Grenzen bringen konnte. Insgesamt konnte man aber sehr viel Neues dazu lernen und hatte mit seinem Team extrem viel Spaß. Insbesondere für zukünftige Projekte konnte man sehr viel mitnehmen.